Kerndämmung – wie verhält sich Steinwolle bei freier Bewitterung?

Konstruktionen im zweischaligen Mauerwerk werden entweder mit oder ohne Luftschicht erstellt. In beiden Fällen ist die sogenannte Kerndämmung bei fertiger Konstruktion durch das Verblendmauerwerk geschützt. Was aber passiert, wenn die Dämmung während der Bauphase offenliegt und der Witterung ausgesetzt ist?

Kernrock Dämmplatten widerstehen einer freien Bewitterung von drei Monaten

Generell sind die Kerndämmplatten für das zweischalige Mauerwerk diffusionsoffen und äußerst formstabil. Die üblicherweise zu bestehenden Tests zum Verhalten einer Dämmung bei langzeitiger Wasseraufnahme WL(P) gemäß DIN EN 12087 bestehen sie mit sehr guten Ergebnissen.

Um eine Antwort auf die Frage zur freien Bewitterung zu finden, wurden unsere Produkte für die Kerndämmung – Kernrock 035, Kernrock 035 VS und Kernrock 033 – in einer wissenschaftlichen Untersuchung an der TU Berlin einem Härtetest unterzogen. Dabei hat sich gezeigt, dass alle drei Produkte ohne Probleme einer freien Bewitterung von drei Monaten widerstehen können. Sie behalten dabei ihre maßgeblichen Eigenschaften, die für ein Produkt bei diesem Anwendungsfall gefordert sind, bei.

Wichtig: Dennoch bleibt die Empfehlung bestehen, die Konstruktionen vor Witterungseinflüssen zu schützen, da hier die gesamte Baukonstruktion im Auge behalten werden sollte und nicht nur die Dämmung. Sollte die Dämmung trotzdem einmal nass werden, sind sie mit unseren Kerndämmprodukten auf der sicheren Seite.

Wie wurde die Kerndämmung auf Bewitterung getestet?

Sollte es dazu kommen, dass die Kerndämmung während der Bauphase offenliegt, ist sie Wind und Wetter ausgesetzt. Daher wurden unsere Dämmstoffe intensiv unter folgenden, simulierten witterungsbedingten Einflüssen getestet:

  • Sonnen-/UVA-Einstrahlung
  • Schlagregen
  • Windanströmung
  • hygrothermische Einflüsse (Hitze-Regen-Zyklen im Wechsel mit Wärme-Kälte-Zyklen)

Die TU Berlin hat den Versuchsaufbau konzipiert und hat sich dabei an für Deutschland typischen, jahreszeitlich wechselnden Witterungsbedingungen orientiert. Das Temperaturspektrum lag zwischen -20 °C und +50 °C und es wurden Windstärken bis 9 Bft simuliert. Lediglich extreme singuläre Wettersituationen wie zum Beispiel Tornados konnten in der Prüfsituation nicht abgebildet werden.

Die Bewertung erfolgte nach der Simulation einer dreimonatigen Bewitterung anhand folgender Kriterien im Vergleich zu vorher gemessenen Referenzproben:

  • visuelle Überprüfung 
  • Messung der Dimensionen (Länge, Breite, Dicke)
  • Wärmeleitfähigkeit
  • Langzeitige Wasseraufnahme - WL(P)

Das Ergebnis: Es konnten keine signifikanten Veränderungen an der Kerndämmung nach freier Bewitterung festgestellt werden. Weder kam es zu Verfärbungen, Aufwollungen oder Ablösungen, noch haben sich die Werte für die Wärmeleitfähigkeit oder die Dimensionen der Dämmplatten verändert. Bei den Werten für die langzeitige Wasseraufnahme gab es geringfügige Veränderungen. Diese lagen jedoch unterhalb der normativen Grenzen.

Fazit: Auch bei Verzögerungen während des Baus auf der sicheren Seite

Die Funktionstüchtigkeit unserer Kerndämmung bleibt auch bei ungeplanten Verzögerungen und nach dreimonatiger, landestypischer Bewitterung vollständig erhalten. In der Praxis ist darauf zu achten, dass die Dämmplatten ungehindert wieder abtrocknen können.

Die Ergebnisse des Bewitterungsversuchs sollten nicht genutzt werden, um gewohnte Planungen des Bauablaufs zu ändern oder die Sorgfalt auf der Baustelle zu vernachlässigen. Sie sorgen aber für ein Plus an Sicherheit in puncto Baufortschritt. Generell gilt: Jedes Bauvorhaben und jede Baustellensituation sind stets zeitnah, individuell und fachmännisch zu beurteilen.

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